Stadtklinik: Ehrenamtliche Patientenbetreuer gesucht

15.01.2024

Ehrenamtliche Patientenbetreuung soll reaktiviert werden – Verwaltung will Aufruf in Medien und Sozialen Netzwerken starten

Von Frank Geller

Die Ende 2022 aufgelöste ehrenamtliche Patientenbetreuung an der Stadtklinik Frankenthal soll wiederbelebt werden. Das erklärte Björn Walter, stellvertretender Kaufmännischer Direktor des Hauses, im Krankenhausausschuss der Stadt. Gesucht werden nun Helfer.

In Spitzenzeiten haben sich bis zu 14 Leute um Menschen im Krankenhaus gekümmert, sie mit Lesestoff aus der Bibliothek versorgt und auf Wunsch persönliche Gespräche am Bett geführt. Zuletzt bestand die 2017 mit dem Nathan-Nathan-Preis der Stadt für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnete Gruppe noch aus sechs Helfern, die die Betreuung infolge der Corona-Pandemie und der geltenden Zugangsregeln für die Klinik ab März 2020 aussetzen mussten. Zunächst auf unbestimmte Zeit.

Den Ausschlag, die nach Angaben der Gruppe erfolgreiche Arbeit Ende 2022 nicht mehr fortzusetzen, gab dann ein anderer Grund: Die Stadtklinik hatte für die beiden Räume, die den Patientenbetreuern jahrelang zur Verfügung gestanden hatten, Eigenbedarf angemeldet. Daraufhin zogen die Helfer ihr Engagement zurück.

Einhellige ZustimmungMit einem Antrag im Krankenhausausschuss ergriff die SPD nun die Initiative zur Reaktivierung des Angebots. „Die Patientenbetreuung war von den Patientinnen und Patienten stets wertgeschätzt und vom Pflegepersonal als eine wertvolle Ergänzung ihrer schwierigen Arbeit hoch bewertet worden“, sagte Sozialdemokratin Monika Reffert am Donnerstag. In dem Antrag werden Stadtverwaltung und Klinikleitung gebeten, zu prüfen, wie die Helfer bei einer Neueinrichtung der Patientenbetreuung rechtlich, organisatorisch und räumlich in dem Krankenhaus integriert werden können.

Mit ihrem Antrag stieß die SPD nicht nur bei den übrigen Fraktionen auf einhellige Zustimmung, auch die Klinikleitung scheint von der Idee angetan zu sein. Der stellvertretende Kaufmännische Direktor, Björn Walter, signalisierte das Interesse der Klinik, die Patientenbetreuung wieder aufzunehmen: „Wir werden versuchen, das wieder zu etablieren und Helfer dafür zu gewinnen.“

Die Ehrenamtlichen, die Patienten etwa bei der Aufnahme helfen, ihnen mit Gesprächen beistehen und für sie kleine Botengänge im Haus erledigen könnten, sollten eine Einarbeitungsschulung in der Klinik erhalten, führte Walter aus. Auch für das räumliche Problem zeichnet sich ihm zufolge eine Lösung ab. Walter stellte in Aussicht, dass trotz der beengten Verhältnisse im Haus ein Zimmer für die Patientenbetreuer freigemacht werden könnte. Noch mehr Platz für die Helfer könne eingerichtet werden, „sobald der Neubau fertiggestellt ist“.

Die Stadt begrüße die Initiative, befand Oberbürgermeister und Krankenhausausschuss-Vorsitzender Nicolas Meyer (FWG). Sich den Grünen Damen und Herren, die als Ehrenamtliche der Evangelischen Kranken- und Alten-Hilfe in Kliniken aktiv sind, anzuschließen sei dabei keine Option. „Das ist ein Verein, für den die Stadtklinik und die einzelnen Patientenbetreuer Mitgliedsbeiträge zahlen müssten. Das lohnt sich für unser kleines Haus nicht“, so Meyer. Die Betreuung solle wieder so organisiert werden, wie es seit 1983 gehandhabt worden sei. Um Helfer anzuwerben, wolle man in den Medien und sozialen Netzwerken Aufrufe starten.

 


Autor / Publikation: Adolf-José König